Winterwanderung 2018
Rundweg Lauenen–Lauenensee–Lauenen
Das ganze Simmental zeigt sich grün und braun, doch ab Zweisimmen verändert sich die Szenerie. Es wird winterlich weiss. Grau und neblig präsentiert sich unser Start am Ausgangsort Lauenen Geltenhorn. Die Wetterprognose für heute beinhaltet alles mögliche. Sogar einige Sonnenstrahlen wurden vorausgesagt; doch diese bleiben buchstäblich hinter den Wolken hängen. Die Sonnencrème kann für ein anderes Mal aufgespart werden. Neunzehn gut ausgerüstete Teilnehmende mit warmer Kleidung, Stöcken, Schuhkrallen usw. nehmen voller Motivation und guter Laune die etwa dreistündige Wanderung in Angriff. Sonja ist spontan bereit, das «Schlusslicht» zu übernehmen. Danke Dir nochmals herzlich.
Zuerst ebenwegs dann stetig bergan erreichen wir nach etwa zwei Kilometern unseren höchsten Punkt auf 1410 m. Hier gibt es auch eine Verschnauf- und Trinkpause und für viele ist es der Moment, die Schuhkrallen zu montieren. Schon bald empfängt uns der zugeschneite See in dieser einzigartigen Landschaft. Eine wunderbare Ruhe kommt uns entgegen. Die hohen Berge ringsum zeigen sich etwas verhalten und nur ansatzweise in ihrer erhabenen Schönheit. Schon taucht der Wegweiser auf zum Mattebeizli. Hier werden wir herzlich von Frau Brand, unserer Gastgeberin empfangen. Warmer Tee in grossen Krügen steht auf den Tischen bereit. Sie verwöhnt uns mit eigenen Erzeugnissen. Alles ist frisch zubereitet, der Käse für das Fondue und die Käseschnitten aus dem eigenem «Stall». Auch die hausgemachte Suppe und natürlich der selbstgebackene Schoggichueche und die gebrannte Crème werden in höchsten Tönen gerühmt. Natürlich darf ein Glas Wein nicht fehlen.
Weil es so gemütlich ist in diesem urchigen Beizli brechen wir spätmöglichst auf, was uns noch zum «Schwitzen» bringt. Wohlgenährt und rundum zufrieden folgen wir der roten Markierung, zuerst auf dem Fahrsträssli, das teilweise vereist ist. Konzentration und gutes Standvermögen sind hier gefragt; doch kein Problem für unsere Gruppe. Später biegen wir links ab und teilen die Ebene mit vereinzelten Langläufern, die still ihre Runden drehen.
Ein Blick auf die Uhr lässt mich jäh aufhorchen! In gut fünfzehn Minuten fährt unser Postauto, die Haltestelle jedoch noch weit entfernt. Mit Riesenschritten eile ich unserem Ziel entgegen. Ich werde alles daran setzen, dass der Postautochauffeur nicht ohne uns abfährt. Einfach grossartig, die sportliche Leistung von meiner Gruppe. Der Bus kommt und alle haben es rechtzeitig geschafft. Für diese nicht geplante Einlage bitte ich nochmals um Entschuldigung. Auf der Heimreise haben wir die Gelegenheit, unsere vielseitigen Erlebnisse ausgiebig auszutauschen.
7. Februar 2018 - Margrit Gilbert, Fotos Nelly Caspescha