Wanderung Sidelhorn
«Rund ums Sidelhorn»
Da waren‘s nur noch elf… Der Morgen präsentiert sich grau in grau. Optimistisch treffen sich elf Zytbörseler (leider gab es einige Abmeldungen) zur Wanderung. Mit dem Zug nach Spiez und Interlaken besteigen wir in Meiringen das Vier-Pässe-Postauto. Ein Volltreffer: der Buschauffeur erzählt auf amüsante Art viel Spannendes über Land und Leute. Nach einer unterhaltsamen wie landschaftlich spektakulären Fahrt erreichen wir unseren Wanderstart, den Grimselpass. Beim Aussteigen bläst uns ein kalter Wind um die Ohren. Im gemütlichen Alpenrösli, wo es eine Berner- und Walliserstube gibt und die Kantonsgrenze mitten durch das Wirtshaus verläuft, tanken wir Wärme und Energie für die kommende Tour.
Am Anfang verläuft der Weg kurz dem Totesee entlang bevor es dann obsi geht. Die hohen Berge ringsum sind schon etwas weiss angehaucht. Stetig bergauf wird die Sicht auf die Walliser Berge immer mächtiger und imposanter. Beim ersten Stundenhalt entscheiden sich zwei Wanderinnen für den Weg zum Jostsee.
Da sind es nur noch neun… die sich der nächsten Herausforderung stellen. Stein um Stein (deren gibt es viele, von klein bis riesig) und Schritt um Schritt erklimmen wir die immer kargere Bergwelt. Nach etwa zwei Stunden erreichen wir den höchsten Punkt unserer Wanderung. Auf 2648 m ü.M. liegt die Triebtenseelücke. In dieser luftigen Höhe ist die Rundsicht einmalig. Oh Wunder über Wunder, die Wolken verziehen sich immer mehr und machen Sonne und blauem Himmel Platz. Die Sicht wird klar und Finsteraarhorn, Lauteraarhorn und Schreckhorn sind zum Greifen nah. Die beiden Arme des Unter- und Oberaargletschers wie auch Grimsel- und Oberaarsee runden das prächtige Panorama ab. Der Picknick an einem «hilben» Platz schmeckt hier besonders gut.
Für den bevorstehenden Abstieg sind vor allem Konzentration und Trittsicherheit gefragt.
Das Triebtenseeli grüssen wir von ferne und umrunden nun das Sidelhorn, das sich uns als gewaltige Steinpyramide präsentiert. Die Sonne wärmt herrlich, die Aussicht einfach top, wir entscheiden uns, zu verweilen und die Seele baumeln zu lassen.
Der Abstieg von der Husegghütte ist nochmals steil, der Weg mit riesigen Steinplatten belegt. Zurück auf dem Grimselpass erwartet uns ein ganz anderes Bild als am morgen. Wir geniessen auf der Terrasse des Alpenrösli die letzten Sonnenstrahlen. Auch die beiden Jostsee-Wanderinnen kehren mit leuchtenden Augen zurück.
Allen Teilnehmer/innen ein herzliches Merci für den rundum geglückten Wandertag.
Margrit Gilbert